Dr.*IN Muriel González Athenas

Ich bin promovierte Historikerin (seit 2010) und habilitiere z.Zt. in Innsbruck an der Uni. Hier bekleide ich die Stelle der Universitätsassistentin 50% am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und 50 % am Center für interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI).
Meine Promotion habe ich an der Universität Kassel abgeschlossen mit dem Schwerpunkt Arbeit und Geschlecht zwischen 1650-1750. Hier ging es mir darum gegen die These zu argumentieren, dass die Frauen nach der Hochzeit der Frauenarbeit im Mittelalter sich alle in den Haushalt zurückgezogen hätten oder in den Billiglohnsektor (Verdrängungsthese). Ich habe Konfliktakten untersucht um herauszuarbeiten, dass beispielsweise Handwerkerinnen und Händlerinnen weitergearbeitet haben und sich in Zünften organisiert haben. Die Wirtschaftskulturgeschichte bleibt auch weiterhin einer meiner Forschungsschwerpunkte. Dabei geht es mir darum vergeschlechtlichte zeitgenössische Perspektiven auf Geschlechtergeschichte zu dekonstruieren und ein „das war immer schon so“ oder eine Fortschrittsgeschichte zu entlarven.
In meiner Habilitation und neueren Arbeiten geht es mir darum eurozentrische Postulate und Annahmen zu dekonstruieren bzw. zu provinzialisieren. Ich arbeite mit Europakarten des 18. und 19. Jh. um die Wirkung von Visualität und kartographischer Produktion von eurozentrischen und kolonialen Setzungen zu analysieren und Europa zu dezentrieren (DFG gefördert).
Meine weiteren Forschungsschwerpunkte sind aktuell feministisch-dekoloniale Perspektiven und Epistemologien, kritische Kartographie, Wissenschaftsgeschichte.
Ich bin seit vielen Jahren Aktivistin in antirassistischen Bündnissen wie dem antikolonialen Raum in Köln und feministischen/queerfeministischen Gruppen wie Assata im Hof. Ich versuche Aktivismus und Akademie zusammen zu denken und kritisch in die Universität einzuwirken. Daher unterrichte ich auch noch an der Hochschule Düsseldorf in Empowerment Studies Einführung in postkoloniale Theorien. Lange war ich im Vorstand der Fachgesellschaft Geschlechterstudien und arbeite mit Kurd Akad zusammen.


I have a doctorate in history (since 2010) and am currently doing my habilitation at the University of Innsbruck. Here I hold the position of university assistant 50% at the Institute of History and European Ethnology and 50% at the Center for Interdisciplinary Gender Studies Innsbruck (CGI).
I completed my doctorate at the University of Kassel with a focus on work and gender between 1650-1750, arguing against the thesis that women had all retreated into the household or into the low-wage sector after the heyday of women’s work in the Middle Ages (displacement thesis). I have examined conflict records in order to work out that, for example, female craftsmen and merchants continued to work and organized themselves in guilds. The history of economic culture remains one of my main areas of research. My aim here is to deconstruct gendered contemporary perspectives on gender history and to expose a „it has always been like this“ or a history of progress.
In my habilitation and more recent work, I am interested in deconstructing or provincializing Eurocentric postulates and assumptions. I work with 18th and 19th century maps of Europe to analyze the impact of visuality and cartographic production of Eurocentric and colonial assumptions and to decenter Europe (DFG funded).

My other current research interests are feminist-decolonial perspectives and epistemologies, critical cartography, history of science. I have been an activist for many years in anti-racist alliances such as the anti-colonial space in Cologne and feminist/queerfeminist groups such as Assata im Hof. I try to think activism and academia together and have a critical impact on the university. That’s why I still teach Introduction to Postcolonial Theories in Empowerment Studies at Düsseldorf University of Applied Sciences. I was on the board of the FG Geschlechterstudien for a long time and work together with Kurd Akad.