Prof.in Dr.in Isabelle Ihring

Ich arbeite als Professorin für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Vor dieser Tätigkeit war ich zwölf Jahre als Sozialarbeiterin tätig. Diese Arbeit hat mich im Hinblick auf gesellschaftliche Diskriminierungsverhältnisse stark geprägt. Ich habe an dem Leben der Menschen, die ich begleiten durfte, gesehen, wie einschränkend, intersektional verbunden und menschenverachtend Diskriminierungslinien sich auf ein Leben auswirken können und wie stark diese strukturell verankert sind. Parallel zu meiner Arbeit habe ich promoviert und mich tiefer mit (Anti-)Diskriminierung auseinandergesetzt, besonders im Hinblick auf Rassismus, postkolonialen Verhältnissen und meiner eigenen Rolle in diesen. Eine Auseinandersetzung, die mich stark politisiert und dazu geführt hat, dass ich heute in unterschiedlichen antirassistischen/antikolonialen Bündnissen aktiv bin. Im wissenschaftlichen Kontext beschäftige ich mich weiterhin mit Rassismus als kolonialer Kontinuität, Intersektionalität und der Dekolonisierung von wissenschaftlichem Wissen, universitären Strukturen und Lernräumen. Ich bin in unterschiedlichen Praxisprojekten tätig, in denen es vor allem um den alltäglichen Umgang mit Diskriminierungsverhältnissen geht. Mein aktuelles Forschungsprojekt richtet den Blick auf Afrikanische Philosophien, deren Bedeutung für Soziale Arbeit und der Frage wie Philosophien, die auf sozialem Miteinander, der Verbundenheit untereinander und zur Natur basieren, auch hier wieder mehr an Bedeutung gewinnen können. Ich freue mich im Vorstand der FG DeKolonial e.V. mitwirken zu können.


I work as a professor of Social Work at the Evangelical University of Freiburg. Prior to this position, I worked as a social worker for twelve years. This work has strongly shaped me with regard to societal relations of discrimination. Through the lives of the people I was able to accompany, I have seen how restrictive, intersectionally interconnected, and dehumanizing lines of discrimination can affect a life and how deeply they are structurally embedded. Alongside my professional work, I completed my doctorate and engaged more deeply with (anti-)discrimination, particularly with regard to racism, postcolonial relations, and my own role within them. This engagement strongly politicized me and led to my current active involvement in various anti-racist and anti-colonial alliances. In the academic context, I continue to work on racism as a colonial continuity, intersectionality, and the decolonization of academic knowledge, university structures, and learning spaces. I am involved in various practice-based projects that primarily address the everyday handling of relations of discrimination. My current research project focuses on African philosophies, their significance for social work, and the question of how philosophies based on social coexistence, interconnectedness among people, and connection to nature can once again gain greater importance here as well. I am pleased to be able to contribute as a member of the executive board of FG DeKolonial e.V.